Montag, 30. November 2009

Forderungskatalog veröffentlicht!

Der erste Forderungskatalog ist heute veröffentlicht und an das Präsidium gegeben worden. Der komplette Forderungskatalog ist angehängt:



"Forderungskatalog des Plenums der besetzen Alten Mensa der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel


Wir, die Mitglieder des Plenums der besetzen Alten Mensa, sehen uns einem Bildungssystem gegenüber, das mit freien und humanistischen Idealen, Chancengleichheit und sozialem Zusammenleben wenig zu tun hat. Geprägt von wirtschaftlichen Humankapitalvorstellungen, dem Blick auf unsere leistungsorientierte Ellenbogengesellschaft und internationalem Bildungskonkurrenzdenken verliert unser Bildungssystem nach und nach sein so oft und gern erwähntes menschliches Gesicht. Freie Wissenschaft und freie Lehre werden zu leeren Phrasen, wenn diese Freiheit nicht mehr den Menschen zuteil wird, die genau dieses System darstellen: Den Wissenschaftler_innen, Lehrenden und besonders den Lernenden. Dieses Bildungssystem erweckt immer mehr den Eindruck, dass den Lernenden vorgeschrieben wird, was, wann und wie gelernt wird und vor allem, wer überhaupt lernen darf, und nicht andersherum, wie der Begriff eines freien System eigentlich impliziert. Ein besonders großer Schritt in diese mehr als bedenkliche Richtung ist der 1999 gefasste Bologna-Beschluss und noch viel mehr dessen fragwürdige Umsetzung. Aus einem vorher nicht fehlerfreien Bildungssystem befinden wir uns nun auf dem Weg in ein von zahlreichen Problemen und Missständen gezeichnetes Bildungschaos.
Um diese nicht länger tragbaren Probleme und Missstände zu benennen, zu beleuchten und in ein öffentliches Licht zu stellen, haben wir die Alte Mensa besetzt. Als Teil der internationalen Bildungsproteste und in Solidarität mit Hochschulen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen Deutschlands, Europas und weltweit wollten wir unseren Forderungen an die Regierungen des Bundes, der Länder und auch der Leitung unserer eigenen Hochschule, der Christian-Albrechts-Universität Stimme verleihen und in basisdemokratisch gestalteter Diskussion unseren Unmut und unsere Verbesserungsvorschläge als Forderungen formulieren.

Erstes Ergebnis unserer Arbeit ist folgender Forderungskatalog, der zwar in seinen einzelnen Forderungen an die in unseren Augen zuständigen Institutionen gerichtet ist, aber auch in seiner Gesamtheit als Forderung nach einer freieren und gerechteren Bildungslandschaft im Allgemeinen verstanden werden soll.



Forderungen an die Leitung der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel


Zugang zum Master

Wir fordern, dass mit Aufnahme des Bachelorstudiums auch der Zugang zu einem entsprechenden Masterstudium garantiert wird. Für diesen Masterzugang ist ausschließlich die Absolvierung des Bachelor Bedingung.


Liberalisierung der Prüfungsordnung

Wir fordern von allen Instituten der Christian-Albrechts-Universität, hinsichtlich von Studienplänen, Studienorganisation und Prüfungsordnung mehr studentische Mitsprache zuzulassen.
Zudem fordern wir eine Liberalisierung der Prüfungsmodule und zwar in dem Maße, dass innerhalb der Prüfungsmodule mehr individuelle Wahlmöglichkeiten bestehen. Ein Prüfungsmodul soll also genügend individuelle Wahlmöglichkeiten enthalten. Dies impliziert, dass ein Prüfungsmodul weniger Pflicht- und mehr Wahlpflichtkurse beinhaltet. Somit können individuelle Interessen und Neigungen besser berücksichtigt werden.
Es versteht sich von selbst, dass mit einem Mehr an Wahlpflichtkursen auch ein Mehr an Lehrpersonal zur Verfügung muss.


Abbau von Prüfungsdruck

Wir fordern, dass Anwesenheitslisten nicht weiter von Relevanz für Klausur-/Prüfungszulassungen sind. Dies impliziert eine Ausweitung des aktuellen Senatsbeschlusses an der Christian-Albrechts-Universität, der dies bislang lediglich für Vorlesungen vorsieht.
Das Nicht-bestehen einer Klausur oder Prüfung darf nicht zum Studienabbruch führen. Nicht bestandene Klausuren müssen beliebig oft wiederholt werden können. Auch bestandene Klausuren/Prüfungen müssen aufgrund ihrer Relevanz für die Abschlussnote (im Bachelor/Mastersystem) wiederholt werden dürfen.
Wir fordern die Abschaffung des derzeitigen Klausuranmeldeverfahrens. Stattdessen findet die Anmeldung mit Erscheinen zu der jeweiligen Klausur/Prüfung statt. Das Nichterscheinen zu Klausuren soll dementsprechend folgenlos bleiben, unabhängig davon, den wievielten Versuch es betrifft.


Studentisch verwalteter Raum

Wir fordern vom Präsidium der Christian-Albrechts-Universität, der Studierendenschaft einen ausreichend großen Raum auf dem Universitätsgelände zur Verfügung zu stellen. Dieser sollte der gesamten Studierendenschaft zur Verfügung stehen und unter basisdemokratische studentische Selbstverwaltung gestellt werden. Der Raum soll frei von kommerziellen Interessen bestehen und der Studierendenschaft immer zugänglich sein.


Studentische Mitbestimmung

Neben den oben genannten konkreten Forderungen sprechen wir uns generell für eine verstärkte Mitwirkung aller Studierender in allen Entscheidungen der Hochschulleitung auch neben den gewählten Gremien wie AStA und Studierendenparlament aus. Dies erfordert eine stark erhöhte Transparenz von Seiten aller mitbestimmenden Gremien und bessere Rücksprache mit der gesamten Studierendenschaft.




Forderungen an die Landesregierung Schleswig-Holstein und die Bundesregierung


Masterzulassung

Jede Hochschule soll ihren Bachelorstudierenden gleich bei deren Studienbeginn einen Masterstudienplatz garantieren.


Studentische Mobilität

Wir fordern die Universitäten der Bundesrepublik Deutschland dazu auf, die Zugangsmöglichkeiten zu den von ihnen angebotenen Masterstudiengängen so zu gestalten, dass jeder Studierende frei darüber entscheiden kann, an welcher Universität er oder sie sein Masterstudium absolvieren möchte.
Ferner fordern wir eine nationale und internationale Angleichung der Wertigkeit der ECTS-Punkte, um größtmögliche Mobilität für Studierende zu schaffen. Dazu muss die Möglichkeit geschaffen werden, dass Studierende innerhalb ihres Studiums die Universität wechseln können. Das Studium darf sich nicht aufgrund von nicht abgestimmten Studienordnungen zwangsweise verlängern.
Auslandssemester und an anderen Universitäten besuchte Veranstaltungen müssen auf das eigene Studium angerechnet werden können.
Weiterhin fordern wir die Möglichkeit für 2-Fach-Bachelor-Absolventen_innen, ein Masterstudium in einem dieser Fächer als 1-Fach-Master zu absolvieren.
Studienzeit

Wir fordern die Möglichkeit für alle Studierenden, durch die Abschaffung der Regelstudienzeit die Dauer ihres Studiums selbst festzulegen.
Wir fordern auch, dass Student_innen der alten Studiengänge (Magister, Diplom, Staatsexamen etc.) ihr Studium ohne Frist beenden können.


Finanzierung der Universitäten

Wir fordern eine umfassende Ausfinanzierung der Hochschulen mit all ihren Einrichtungen, Institutionen und Angestellten ausschließlich mit öffentlichen Mitteln, die gewährleistet, dass die Nachfrage an Bildung komplett gedeckt wird. Dazu sollen weder Unternehmen noch die Studierenden selbst herangezogen werden, um die Freiheit der Bildung nicht durch einseitige, wirtschaftlich geprägte Interessen einzuschränken.
Insbesondere müssen räumliche und personelle Kapazitäten geschaffen werden, die der stetig steigenden Anzahl der Studierenden und Studienbewerber_innen gerecht werden. Umgehung der Forderung nach ausreichenden öffentlichen Mitteln durch Outsourcing von Universitären Bereichen wird ausdrücklich abgelehnt.


Schlusswort und Appell

Dies sind unsere Forderungen an unsere Hochschulleitung und unsere Regierungen. Sie sind als Aufforderung zur Handlung zu verstehen und sprechen für eine breite Masse an Studierenden, Schüler_innen, Auszubildenden und anderen Menschen, die unter der momentanen Bildungssituation leidet. Die Forderungen beanspruchen keine Vollständigkeit, sondern bedürfen vielmehr weiterer inhaltlicher Arbeit, da viele Dinge, wie beispielsweise Finanzierung der Lernenden, Kommerzialisierung der Hochschullandschaft und auch weitere Unzulänglichkeiten des Bologna-Prozesses dringend thematisiert und bearbeitet werden müssen.

Es muss berücksichtigt werden, dass dieser Forderungskatalog direkt die Stimmung widerspiegelt, die in der Basis der Lernenden herrscht. Eine Stimmung, die auch von vielen Menschen getragen wird, die beispielsweise unter Zeitdruck durch zu enge Studienpläne, Prüfungsdruck oder erschwerten Situationen wie das Studieren mit Kind oder das Studium als ausländische_r Student_in in Deutschland leiden und sich aus diesen Gründen nicht an der langwierigen, kräftezehrenden Hochschulpolitik innerhalb der universitären Gremien beteiligen können oder wollen. Menschen, die aber jetzt angesichts der miserablen Situation, ihren Forderungen Luft machen müssen, um nicht endgültig unterzugehen in unserer Ellenbogengesellschaft, die jetzt schlussendlich auch die angeblich freie Bildungswelt erreicht.

Für freie, soziale und gerechte Bildung.
Jetzt.
Weltweit.
Für alle.

Das Plenum der besetzten Alten Mensa

Kiel, den 30.11.2009"

18 Kommentare:

  1. Schön immer dieser Allgemeingültigkeitsanspruch... Es hat nichts mit Demokratie zu tun, wenn ein "Politbüro" bestehend aus einigen Dutzend Leuten im Namen Aller Forderungen aufstellen.

    AntwortenLöschen
  2. was daran gefällt dir denn nicht??

    AntwortenLöschen
  3. "[...] und sprechen für eine breite Masse an Studierenden, Schüler_innen, Auszubildenden und anderen Menschen [...]"
    Wie breit ist diese Masse und wie repräsentativ?

    AntwortenLöschen
  4. @Anonym: So eine Doppelmoral.
    Verbesserungsvorschläge aus den Reihen der Studierenden, die in wochenlangen basisdemokratischen Diskussionen entwickelt wurden, als undemokratisch abkanzeln, aber zum Bologna-Prozess schweigen. Wo hatten die europäischen Unis freie Mitsprachemöglichkeiten beim Bologna-Prozess und dessen Vorgaben? Und die Studierenden? War das demokratisch?

    Björn

    AntwortenLöschen
  5. Jede_r war dazu eingeladen sich am Forderungskatalog zu beteiligen. Wer nicht da war ist nun echt mal selber schuld und braucht sich nicht zu beschweren. Ist ja nicht so, dass wir zu wenig Werbung gemacht hätten...

    AntwortenLöschen
  6. Einfach 'n cooler Typ30. November 2009 um 17:21

    Ich denke auch. Das Plenum war für jeden offen.

    Es wurde viel Werbung gemacht.

    Jeder Anwesende hatte Rede-, Stimm- und sogar ein Vetorecht.

    Wo ist das undemokratisch?

    Btw: Was gibt es an den Forderungen auszusetzen?

    AntwortenLöschen
  7. Trotz der als langsam beschriebenen Prozesse der Hochschulpolitik sind die studentischen Gremien der CAU Kiel nicht erst an diesem Punkt der Forderungen angelangt. Eine kurze Recherche auf der Seite des AStA's - insbesondere zur letzten Vollversammlung - hätte das schnell gezeigt. CampusRadioKiel.fm hat ebenfalls gut recherchierte Beiträge veröffentlicht - tlw. von betroffenen Studenten. Auch das Bündnis zum bundesweiten Bildungsstreik erwähnt die hier aufgelisteten Punkte - seit Monaten. In gewisser Weise spiegelt dann das Ergebnis des Plenums die Meinung einer breiteren Masse zwar wider, doch eigentlich ist das Plenum nur zu den gleichen Ergebnis gekommen wie andere davor schon. Da hätte durchaus effektiver gearbeitet werden können, denn die Schritte dieses Plenums sind andere bereits gegangen. Natürlich kommen am Anfang erstmal ne Menge Leute, die noch nicht ganz genau bescheid wissen. Da ist es wichtig, sich über das Thema gut zu informieren, wobei du dich angesprochen fühlen darfst. Ansonsten bringt die Diskussion im Plenum herzlich wenig. Das kennst du bestimmt auch aus Seminaren. Ich verstehe den Frust, der durch die Studiensituation entstehen kann - geht mir auch so und deshalb engagiere ich mich hochschulpolitisch. So lerne ich das System, um das es geht, besser kennen.

    Übrigens gibt es vom AStA-Referat für Studienorganisation Mittwochs ab 17:00 die Möglichkeit, sich einzubringen. Da kannst du mitarbeiten. Das Hintergrundwissen haben sie auch, aber es ist wichtig, dass sich so viele Betroffene wie möglich einbringen und aktiv werden.

    An den Kreis der besonders Aktiven: Ihr habt ein großartiges Durchhaltevermögen trotz der langwierigen Diskussionen! Nehmt euch auch mal eine Pause. Wenn ihr mit euren Überlegungen und Ergebnissen gegen die Wand schlechtinformierter Plenumsbesucher stoßt, überlegt euch, wo sich euer Aufwand wirklich lohnt. Falls du dich gerade fragst, wozu du das eigentlich machst: Du machst das nicht umsonst. Es ist eine ziemlich gute Erfahrung, die an die Grenzen treibt. Nur wer an die Grenze kommt, kann seinen Blick erweitern. Hab Mut. Gib den Umständen keine Chance, dich zu entmutigen. Du weißt, wofür du kämpfst - für Gerechtigkeit.

    D

    AntwortenLöschen
  8. "Das Plenum der besetzten Alten Mensa" fordert etwas "Weltweites", und das natürlich in urdeutscher Sprache. An deutschem Wesen soll die Welt genesen. Wie süß!
    Würdet Ihr Eurem weltweiten Anspruch gemäß Euch an jeden Ort der Welt mit dem gleichen Selbstbewußtsein hinstellen und das hinausposaunen?

    AntwortenLöschen
  9. Ich bin gespannt, wieviel Toleranz von den Verfassern des "Forderungskatalogs" z.B. einem rechtskonservativen Bündnis entgegengebracht werden würde bei der Nutzung des studentisch verwalteten Raums.
    Oder wie schnell sich dann Bekenntnisse im Namen von Freiheit und Demokratie als Lippenbekenntnisse herausstellen.

    Beispiele für Veranstaltungsthemen eines rechtskonservativen Bündnisses im studentisch selbstverwalteten Raum:

    - Migrationspolitik: Was kann für eine bedarfsgerechtere Zuwanderung getan werden?
    - Demokratieverständnis der Religionen: Wie umgehen mit Religionen wie dem Islam, die die Staatsform Demokratie ablehnen und in Konflikt mit dem deutschen Grundgesetz stehen?
    - Deutsches Selbstverständnis: Orientierung an deutscher Kulturgeschichte jenseits des Dritten Reichs

    AntwortenLöschen
  10. @ Meister

    "Rechtskonservative Bündnisse" haben aufgrund ihrer mehr als schwammigen Haltung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung relativ wenig im öffentlichen Raum zu melden. Und das ist gut so. =)

    AntwortenLöschen
  11. Da sieht man es also mal wieder: Demokratie gilt nur für die Personen, die die selbe politische Ausrichtung haben, wie die Besetzer?

    Auch (rechts)konservative Menschen haben in einer Demokratie ihre Existenzberechtigung und vor allem das Recht im öffentlichen Raum am politischen Diskurs teilzunehmen.

    Aber man kann wohl nicht erwarten, dass das von einer Gruppe verstanden wird, die sich selbst als so wahnsinnig demokratisch hochjubelt, um dann plötzlich im Namen aller Studierenden Forderungen herauszubringen.

    An der Forderungen stört mich gar nichts (außer vielleicht, dass die sich jeder vernünftige Mensch in 5 min aus den Fingern saugen kann - es sind Allgemeinplätze). Aber der Modus wie sie zustande gekommen sind: Durch reine Meinungsdiktatur und Anmaßung für eine Masse zu sprechen.

    Wir haben allein in Kiel 30 000 Studierende. Ihr sprecht NICHT für diese Studierende. Das dürfen wenn dann nur deren gewählte Vertreter. Das Plenum spricht nur für sich selbst und niemand anderen. Alles andere ist undemokratisch.
    Und kommt mir jetzt nicht mit dem lahmen Argument, dass die restlichen Studierenden sich ja hätten beteiligen können. Nur durch die Möglichkeit der Beteiligung (die bei weitem nicht für alle gegeben ist) legitimiert ihr euch in keinster Weise für irgendjemanden sprechen zu dürfen.

    Ihr kleidet Euch nur im Schafspelz der Basisdemokratie, habt mit Demokratie aber in Wahrheit nichts am Hut. Die Meinung der Mehrheit der CAU Studenten ist Euch egal, sie muss Euch auch egal sein, da Ihr wisst, dass sie nicht eurer Meinung sind, allein Euer Vorgehen wird abgelehnt. Die paar Leute am Montag, um Euch vor der Polizei zu schützen sind immer noch nur ein Promille-Anteil.

    Und dann ist da eine typische Taktik des linken Spektrums: Menschen mit anderer Meinung werden einfach ihres Bürgerstatus beraubt (wie Rechtskonvervative) und *voilà* ist die gegenteilige Meinung plötzlich ein Verbrechen und man muss nicht mehr darüber diskutieren.

    PS: Ich bin übrigens selbst dunkelrot-grün, aber grad bin ich dabei mich dafür zu schämen. Ihr stellt Eure Ideologie (und das Plenum ist eine ideologisch homogene Mini-Masse) über Demokratie... BÄH!

    AntwortenLöschen
  12. Ich stimme dem letzten Kommentar (12:37) zu!
    Ihr handelt weder im Interesse der Mehrheit der Kieler Studenten, noch seid ihr mit diesen Forderungen die Heilsbringer.
    Was sind denn das für Forderungen?
    - jeder studiert so lange er will
    - jeder wiederholt Prüfungen so oft er will
    - jeder studiert nur das, was ihn interessiert.

    Hinzu kommt natürlich: Jeder hat das Recht auf einen Masterstudienplatz. Oder schaffen wir doch gleich alle Zulassungsbeschränkungen ab.

    Diese Forderungen sind so unglaublich wirklichkeitsfern.. es ist unfassbar.

    AntwortenLöschen
  13. Ich sehe nirgendwo die Behauptung, dass dieser Forderungskatalog für irgendeine gesamte Studierendenschaft spricht. Es ist ausdrücklich, sowohl in Einleitung als auch in Unterschrift, vom Plenum der besetzten Alten Mensa die Rede.

    Der Vorwurf, die Forderung nach weltweiter freier Bildung deutet(und das sollte jedem, der sich mit dem momentanen Bildungsstreik befasst, klar sein) natürlich auf die ebenfalls miserablen Bildungssituationen in nicht europäischen Staaten und deren protestierende Hochschulen hin.

    Nichtsdestotrotz ist es auch trotz der mehr als prekären Lage an vielen Orten der Welt (sog. "Dritte-Welt-Länder" etc.) in meinen Augen nicht verkehrt oder anmaßen, wenn auch oder gerade für diese Gegenden eine Verbesserung der Bildungssituation zu fordern.

    AntwortenLöschen
  14. @ Anonym 12:37

    Du solltest vielleicht zwischen meiner eigenen Meinung zum Thema "Rechtskonservativismus", dem Modus der freien Meinungsäußerung in der pluralistischen Gesellschaft, dem Modus der Demokratie als politisches Verfahren und den Machern dieser Seite differenzieren lernen.

    1.
    Ich habe Rechtskonservativen nicht ihre Existenzberechtigung abgesprochen. Ist mir auch schleierhaft wo du derartiges aus meinem Beitrag herausliest.

    2.
    Politischer Diskurs wird auch von mir nicht verweigert. Aber gerade die Vertreter dieser Denkrichtung sind meist dermaßen im ideologishen Schützengraben, dass selbiger gar nicht gesucht wird.

    3.
    Ich bin selbst nicht teil der Besetzer und werde es wohl auch nicht werden. Dafür gehen mir die Forderungen noch lange nicht weit genug...^^

    Grüße,
    Anonym 11:09

    P.S.
    Ich schäme mich nicht für dich... wie käme ich auch dazu.

    AntwortenLöschen
  15. Meine Bereitschaft, als Mitstudent die Besetzer zu bekämpfen, wird immer höher, nachdem ich das hier alles lese.
    Die Ausgrenzung dieser Leute muss mit härteren Bandagen geführt werden, soviel ist sonnenklar.

    "Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus."
    (Ignazio Silone)

    AntwortenLöschen
  16. ich finde, hier sollten langsam mal klare grenzen gezogen werden.
    bildungspolitik ist, wie der name eben sagt, politik. klar.
    aber ich denke nicht, dass man ideologische differenzen auf dem rücken der bildung(smisere) austragen sollte.
    es macht wirklich den anschein, als würden die meisten von euch, die sich hier äußern, nur die gelegenheit nutzen, endlich mal mit ihren ansichten rauszurücken. faschismus <--> antifaschismus ist doch nun wirklich weit hergeholt. das hat nichts mit studium, bildung und dergleichen zu tun.
    des weiteren dachte ich eigentlich, dass wir als studierende weitestgehend in einem boot sitzen und dass wir alle für bessere bedingungen einstehen wollen. warum teilt sich hier alles in ein "wir" und ein "die"?? sind wir nicht alle "wir studenten"??

    AntwortenLöschen
  17. @ Anonym 21:41

    Wieso sollte man den auf der Bildungsmisere keine ideologischen Differenzen austragen? Wird doch tagtäglich vorexerziert. Angefangen bei der KMK, die die studentische Kritik an der Unterwerfung von Wissenschaft unter das ökonomische Primat infolge des Bologna-Prozesses als blanken Unsinn zurückwies, über die Spinner der PI-Fraktion in studentischen Reihen, ja bis zu den knallharten Pragmatikern, die jenseits des bildungspolitischen Tellerands kein Handlungsbedarf sehen. Ganz klassische ideologische Muster. Muss man natürlich mal an der Selbst- und Fremdwahrnehmung arbeiten. Nein - ein studentisches "wir" gibt es nicht.

    Anonym 11:09

    AntwortenLöschen
  18. Ich versteh nicht den Punkt, dass es keine Mindeststudienzeit mehr geben soll. An die ist man doch jetzt auch nicht gebunden, du kannst solange für deinen bachelor brauchen wie du willst. nur wenn du ihn durch sachen wie bafög finanzieren lassen willst, solltest du zusehen. ist ja nur geliehenes geld, dass dir nicht gehört, damit sollte man halt auch sparsam umgehen. Desweiteren leben wir einfach in einer Gesellschaft, die von der freien Marktwirtschaft dominiert wird. Das können die Freunde aus dem Besetzten-Haus natürlich gerne anprangern bis ihnen die Luft ausgeht oder es versuchen zu akzeptieren und im Rahmen dessen etwas realistischere Forderungen aufstellen.

    "Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen."

    AntwortenLöschen