Freitag, 20. November 2009

Die politische Richtung des Protestes

Immer noch kontroverse Diskussion über die politische Ausrichtung des Protestes.

Anmerkung: trotz gegenteiliger Verlautbarungen und Vorurteile dient die Besetzung keiner einheitlichen politischen Denkrichtung. Wir sind Vertreter unterschiedlichster politischer Denkrichtungen mit dem gemeinsamen Ziel konstruktive Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Bildungsmissstände zu erarbeiten. Ausdrücklich sollen ALLE Meinungen in die Diskussion einfließen.

Osnabrück und Potsdam meinen: "Hier sitzen alle erdenklichen Gruppierungen zusammen und erarbeiten Kompromisse. Eine tolle Athmosphäre und Diskussionskultur."

1 Kommentar:

  1. Es sei ganz eindringlich davor gewarnt, dass hier unter der Maxime, eine unverbindliche Außenwirkung um jeden Preis herstellen zu müssen, den Spaltungsversuchen von außen die Tür geöffnet wird. Diejenigen, die naserümpfend in den Foren und auf dem Campus arrogant und aggressiv über die "linksradikalen Zecken und faulen Sozialscharotzer" (vgl. kommentare zur besetzung in kiel auf unsereunis.de) rummeckern, haben überhaupt kein interesse an der besetzung. es muss sich davon verabschiedet werden, unbedingt allen studierenden gefallen zu müssen. vielmehr sollten wir solidarisch zusammenstehen; es sei angemerkt, dass das umfeld der alten meierei sowie der arbeits- und aktionskreis kritischer studierender die besetzung von anfang an unterstützt haben, ohne dass dies zur selbstinzenierung in die öffentlichkeit getragen wurde. die alte mensa sollte in der zeit ihrer besetzung ein raum für poltische diskussion und artikulation sein, und zwar für alle, die diesen raum nutzen. es kam jedoch immer wieder dass ansinnen, unter der forderung nach einer "neutralisierung" vor allem der öffentlichkeitswirkung der besetzung, die teilnahme der menschen aus dem linken spektrum so weit wie möglich unsichtbar zu machen. die idee der alten mensa als begegnungs- und diskussionsfreiraum wird damit hinfällig, wenn es hier formal nur um die wiederholung der forderungen gehen darf, wie sie etliche hochschulgruppen auch aufstellen. Denn wozu eine alternative Orgnaisierung an der Uni, wenn sie in Erscheinungsweise und Zielrichtung bloß als Kopie der bestehenden Strukturen fungiert? Dies ist als Aufforderung an alle zu verstehen, sich in die Diskussionen, und auch die, die über die Uni hinausweisen, zu begeben, ohne dabei kategorisch die von außen in die besetzung getragenen Stigmata zur disqualifizierung einer ganzen Gruppe zu verwenden. gerade linke menschen haben am anfang auf die konsens/veto struktur bestanden, und diese kann von allen genutzt werden, sie verhindert die meinungsdiktatur einiger. somit ist die angst, die von einigen immer wieder geschürt wird, die besetzung werde von links unterwandert, unbegründet. vielmehr sollte den anfeindungen und spaltungsversuchen rechter oder einfach nur selbstgefälliger studierender sowie einiger hsg's mit offensiver solidarität unter den besetzerInnen begegnet werden. mensch sollte sich nicht den schuh anziehen, unbedingt mainsteam konform dastehen zu müssen, um eine legitimität des protests zu erreichen. es waren konservative, neoliberale mehrheitsverhältnisse, die bis in die spd, grüne und sogar die linkspartei hineinreichen, die in den jetztigen zustand im bildungssystem und der gesellschaft insgesamt gemündet haben. durch vereinzelten protest und die besetzung von unis kippen diese mehrheitsverhältnisse nicht einfach; vielmehr muss sich gegen sie gewehrt werden. Vermeintlich taktische Anbiederung an den studentischen Mainstream führt in seiner Konsequenz irgendwann zur Aufgabe der Positionen wie etwa der Selbstbestimmung und der Notwendigkeit von Protest, und macht Organisation außerhalb des Stupas unsinnig- obwohl es daran, wie die besetzung gezeigt hat, viel interesse gibt.

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