Angeregt von den Studenten und Schülern, die bundesweit gegen Gebühren und für mehr Gerechtigkeit demonstrieren, wollen sich immer mehr Bundesbürger am Bildungsstreik beteiligen. Es gibt aber auch eine Minderheit, die sich vehement für die umstrittenen Bachelor-Studiengänge einsetzt.
Inzwischen regt sich in Teilen der Bevölkerung Protest gegen den Studenten-Protest. Vor allem die Aufregung über die so genannten Bachelor-Studiengänge können viele nicht nachvollziehen, manche, wie Horst W. (47), fühlen sich sogar regelrecht diskriminiert. "Ich habe in dem englischen Wörterbuch nachgeschlagen, das mir meine Mutter aus der Bibliothek mitgebracht hat und muss sagen: Was bitteschön ist denn daran schlimm, zum Junggesellen ausgebildet zu werden? Ich wäre froh gewesen, wenn es das zu meiner Zeit schon gegeben hätte!" Nicht ohne Stolz weist Horst W. darauf hin, dass er sich alles selbst erarbeiten musste, was den "feinen jungen Herren in den Allerwertesten geblasen" werde: die Programmierung der Universal-Fernbedienung, die Sendezeiten der "Sexy Sport-Clips" auswendig lernen, wann aus dem Frühschoppen das Feierabendbier wird, eigenständige Reisen nach Thailand, welches uralte Sweat-Shirt garantiert nicht zur Jogginghose passt, in Unterhosen pieseln."Am schwierigsten ist es heutzutage, nicht kochen zu können. Aber auch das habe ich in Eigeninitiative erlernt und zu einer gewissen Perfektion gebracht", so Horst W. Mit Gleichgesinnten will der gelernte Frührentner am kommenden Sonntag in "Ulfs kleiner Porno-Pinte" für den Erhalt und die Verbesserung der Bachelor-Studiengänge in Deutschland demonstrieren. "Im Grunde", glaubt Horst W., "führen wir ein ähnliches Leben wie die meisten Studenten. Sagt zumindest meine Mutter."
Quelle: Welt.de
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